Veganer Georgischer Lobio - Herzhafter Bohneneintopf aus dem Kaukasus
Lobio bedeutet auf Georgisch schlicht "Bohnen" - aber dieses Gericht ist alles andere als schlicht! Dieser aromatische Bohneneintopf ist das Herz der georgischen Küche und von Natur aus vegan. In jedem georgischen Haushalt gibt es ein eigenes Familienrezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Was macht Lobio so besonders?
Das Geheimnis liegt in der einzigartigen Gewürzkombination: Der blaue Bockshornklee (Utskho Suneli) verleiht dem Gericht seinen unverwechselbaren, leicht nussig-würzigen Geschmack, den Du so in keiner anderen Küche findest. Zusammen mit den gemahlenen Walnüssen entsteht eine cremige, sättigende Textur, die einfach süchtig macht.
Die verschiedenen Varianten
In Georgien gibt es so viele Lobio-Varianten wie Familien:
- Mit Tkemali: Die georgische Pflaumensauce gibt eine fruchtig-saure Note
- Mit Minze: Frische Minze anstelle von Koriander für einen kühlenden Kick
- Suppig oder cremig: Die Konsistenz variiert je nach Region und Vorliebe
Wo bekommst Du die Gewürze?
Blauen Bockshornklee und Khmeli Suneli findest Du in:
- Russischen oder georgischen Lebensmittelläden
- Online-Shops für internationale Gewürze
- Gut sortierten Bioläden
Notfall-Alternative: Falls Du keinen blauen Bockshornklee bekommst, röste normale Bockshornklee-Samen kurz in der Pfanne und mahle sie fein. Der Geschmack ist ähnlich, wenn auch nicht identisch.
So servierst Du Lobio authentisch
Traditionell wird Lobio in kleinen Tontöpfchen serviert, dazu:
- Mchadi (georgisches Maisbrot) oder ein einfaches Fladenbrot
- Eingelegtes Gemüse wie Paprika, Gurken oder Tomaten
- Pkhali (Walnuss-Gemüse-Bällchen) für die volle georgische Supra
Aufbewahrung
Lobio schmeckt am nächsten Tag sogar noch besser - die Aromen entfalten sich über Nacht erst richtig! Im Kühlschrank hält es sich 4-5 Tage und lässt sich auch prima einfrieren.
Gamarjoba und guten Appetit - oder wie die Georgier sagen: "Getschmak ikos!"
Rezept
Zutaten
- 500g rote Kidneybohnen (oder 2 Dosen à 400g)
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 100g Walnüsse
- 1 TL blauer Bockshornklee (Utskho Suneli)
- 1 TL Khmeli Suneli (georgische Gewürzmischung)
- 50g frischer Koriander
- 3 Lorbeerblätter
- 1/2 TL getrockneter Koriander
- 1/2 TL schwarzer Pfeffer
- 1 Prise Cayennepfeffer
- 3 EL Sonnenblumenöl
- 2 EL Granatapfelsirup oder Balsamico
- Salz nach Geschmack
- Granatapfelkerne zum Garnieren
Zubereitung
- Getrocknete Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und mit frischem Wasser, den Lorbeerblättern und einer Prise Salz etwa 60-90 Minuten weich kochen. Bei Dosenbohnen diesen Schritt überspringen.
- Zwiebeln fein würfeln und in einem großen Topf mit dem Öl goldbraun anbraten (etwa 8-10 Minuten).
- Knoblauch fein hacken und zu den Zwiebeln geben. Weitere 2 Minuten anbraten.
- Die Hälfte der Walnüsse grob hacken, die andere Hälfte fein mahlen. Beiseite stellen.
- Etwa ein Drittel der gekochten Bohnen mit etwas Kochwasser pürieren - das gibt dem Lobio die traditionelle sämige Konsistenz.
- Das Bohnenpüree zusammen mit den ganzen Bohnen zu den Zwiebeln geben. Gut umrühren.
- Blauen Bockshornklee, Khmeli Suneli, getrockneten Koriander, Pfeffer und Cayenne hinzufügen. Alles gut vermischen.
- Die gemahlenen und gehackten Walnüsse unterrühren. Bei Bedarf etwas Bohnenwasser zugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Den Topf abdecken und bei niedriger Hitze 15-20 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren.
- Frischen Koriander hacken und kurz vor dem Servieren unterheben. Mit Granatapfelsirup oder Balsamico und Salz abschmecken.
- In traditionellen Tontöpfchen oder Schüsseln servieren, mit Granatapfelkernen garnieren.